Sport bietet Chancen für Begegnungen, Kontakte und oftmals auch Freundschaften, die auch außerhalb des Sportvereins bestehen und guttun.

Ramin kommt aus Kabul, Afghanistan. Er ist seit 2015 in Deutschland und ist aktives Mitglied und Trainer beim Taekwondo-Verein Black Bears Berlin.

„In Kabul (Afghanistan) führte ich eine eigene Taekwondo-Schule und habe als aktiver Teil des Nationalteams auch selbst an Turnieren teilgenommen. Ich trainierte auch die Olympiamannschaft der Leichtathleten im Sprint und nahm mit ihr an Wettkämpfen teil. In meiner Sportschule trainierte der Sohn eines einflussreichen Politikers und Militärs. Er wollte, dass sein Sohn an Wettkämpfen teilnimmt, obwohl dessen Leistungen nicht ausreichten. Weil ich seiner Forderung nicht nachgegeben habe, wurde meine Sportschule zerstört und meine Familie terrorisiert. Daraufhin war meine Familie nirgendwo in

 

Kabul mehr sicher und ich entschied mich, zusammen mit meinem Cousin zu fliehen. Meine Erfahrungen, die ich im Kampfsport sammeln konnte haben mir dabei geholfen, die physischen und psychischen Strapazen der Flucht zu ertragen. Ich habe viele Menschen getragen, wenn sie nicht mehr konnten oder habe Wasser geholt. Nach meiner Ankunft in Deutschland trainierte ich zuerst in der Sportschule von Meister Kang in Berlin. Diese Schule war aber weit weg von meiner Unterkunft in Spandau. Mit Hilfe eines Sozialarbeiters habe ich schließlich zum Black Bears Berlin e. V. gefunden und wurde dort auch sehr freundlich aufgenommen.

 

 

Ich habe bei den Black Bears viele neue Bekanntschaften geschlossen und neue Freunde gefunden. Die Menschen im Verein sind sehr hilfsbereit. Sie unterstützen mich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, nach einer Wohnung, nach Arbeit und bei vielen weiteren Dingen. Vor allem helfen Sie mir dabei, mein Deutsch zu verbessern. Für meine Zukunft wünsche ich mir, dass ich bis ins hohe Alter Sport treiben kann. Ich möchte an Turnieren teilnehmen und mich mit anderen messen. Vielleicht schaffe ich es auch hier ins Nationalteam und kann irgendwann Deutschland auf internationalen Wettkämpfen vertreten.“