Du möchtest neue Erfahrungen sammeln, tolle Menschen kennenlernen und dabei etwas Gutes tun? Dann ist die Tätigkeit als Vereinslotsin vielleicht genau das Richtige für Dich! 

Um Frauen mit Fluchterfahrung und ihre Kinder dabei zu unterstützen, an Sport- und Freizeitangeboten teilzunehmen, hat die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. ein tolles Projekt initiiert. Sie bringen Mädchen und Frauen, die gern Sport treiben möchten, und sogenannte Vereinslotsinnen, die sie bei Problemen und Fragen unterstützen, zusammen. 

Vinda Gouma ist Leiterin des Projektes "Frauen in Aktion".  Im Interview erzählt sie uns mehr über das Projekt. Welche Voraussetzungen Du als Vereinslotsin mitbringen solltest und was Dich erwartet, erfährst Du in diesem Informationsblatt.

Seit wann gibt es das Projekt? Wer ist der Träger/Finanzgeber?

Frauen in Aktion ist ein junges bundesweites Projekt. Es wurde als Kooperationsprojekt zwischen sieben Migrant*innen-Organisationen im Januar 2022 gestartet. Der Hauptträger für das Projekt ist die Iranische Gemeinde in Deutschland. Gefördert wird „Frauen in Aktion“ durch die Bundesbeauftragte für Integration, Flüchtlinge und Migration.

Was macht ihr und was ist eure Vision?

Wir unterstützen Frauen mit Fluchterfahrung und deren Kinder an unterschiedlichen Sport- und Freizeitaktivitäten teilzunehmen. Wir versuchen so vielen Frauen wie möglich die Chance anzubieten verschiedene und neue Sportarten kennenzulernen, um durch diese Aktivitäten einen anderen Weg zur Integration in die Gesellschaft zu finden, nette Kontakte zu knüpfen und Deutsch im Alltag zu sprechen.

Unsere Vision ist, dass Frauen mit Fluchterfahrung aktive Mitglieder in den deutschen Sport- und Freizeitvereine werden und dass diese Frauen andere Frauen dazu motivieren und inspirieren.

Warum gibt es dieses Projekt speziell für die Zielgruppe Frauen?

Viele Studien belegen, dass unter den Menschen mit Fluchterfahrung Frauen durch Verantwortungsübernahme in der Familie sehr eingebunden sind und meistens weniger am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Vielen Frauen fehlt der Kontakt und der Austausch. Wir versuchen diese Frauen durch die Möglichkeit zur Beteiligung an verschiedenen Aktivitäten, die Organisation von Kinderbetreuung und die Teilnahme an unseren Veranstaltungen zu unterstützen. Dadurch sollen Räume geschaffen werden, sich außerhalb ihrer täglichen Routine zu bewegen und andere Seiten Deutschlands kennenzulernen - fernab der sonst im Leben sehr präsenten Bürokratie und den Sprachkursen.

Was ist deine persönliche Motivation dahinter?

Ich bin selbst als ein junges Mädchen nach Deutschland gekommen. Ich konnte kein Wort Deutsch bei meiner Ankunft. Sport ermöglichte mir die Mitgliedschaft in einem Volleyball Team, unabhängig von meinem Deutschniveau. Ich hatte durch Volleyball zum ersten Mal das Gefühl, dass ich gut genug bin für diese Gesellschaft und dazu gehöre!

Was konntet ihr schon erreichen?

Im Mai starten wir in Berlin einen Fahrrad-Kurs mit unserem Partner Bike Bridge e.V. und einen Inline Skating-Kurs mit dem Partner SCC-Skating Berlin. Gemeinsam mit dem 1.FC. Wilmersdorf planen wir ein Eltern-Kind Turnen und unsere Partner Lowkick u.a. bietet Zugang zu Wendo/Verteidigungskurse an. Um hier nur einige der Angebote und Kooperationen mit Sportvereinen zu nennen, deren Angebote für die Frauen und deren Kindern offen sind und wo wir direkt vermitteln. An den anderen Projektstandorten bundesweit werden viele weitere Aktivitäten durchgeführt.

Was wollt ihr noch erreichen?

Wir möchten noch mehr Frauen und Kinder erreichen. Und Angebote organisieren bzw. dorthin vermitteln, die an ihre Bedarfe abgestimmt sind.

Was macht eine Vereinslotsin bei euch und warum wollt ihr möglichst viele Frauen dafür gewinnen?

Die Vereinslotsin ist eine aktive und in einem Verein engagierte Frau. Sie wirkt als Brücke zwischen den Vereinsstrukturen und den Frauen. Die Vereinslotsin nimmt die Frauen in die Hand und gibt einen Einblick in die verschiedenen Angebote ihres Vereins.

Mit den Vereinslotsinnen schaffen wir Kommunikationswege um Unsicherheiten in Bezug auf Fragen deutschen Vereinslebens sowie Bewegungsmöglichkeiten abzubauen. Darüber hinaus reduzieren wir gemeinsam Hindernisse durch Möglichkeiten des unverbindlichen Kennenlernens von Sportarten für die Frauen sowie Räume der Kinderbetreuung.

Gibt es eine kleine Erfolgsgeschichte einer Frau, die dir im Kopf geblieben ist oder die du erzählen möchtest?

Das Projekt ist relativ jung, aber wir haben zum Beispiel Kontakt mit einer jungen afghanischen Frau, die selber Sport treibt und später sich als Übungsleiterin qualifizieren möchte. Das ist für mich eine Erfolgsgeschichte!

Weitere Informationen zu "Frauen in Aktion" findet ihr im Flyer des Projektes sowie auf Instagram oder Facebook.

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