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Ein Leben für Sport, Bildung und Integration
Wir freuen uns, heute unsere geschätzte Kollegin Bogumila Sobania-Matecka vorzustellen. Sie wurde vor 65 Jahren in Polen geboren und lebt seit 1988 in Berlin. Sie ist sehr stolz darauf, damals so tapfer und mutig gewesen zu sein, mit einem Kind und einem Koffer in ein anderes Land zu ziehen, ohne die Sprache zu kennen.
Und sie hat es geschafft! Sie hat sich schnell angepasst und schließlich „ihren Platz gefunden“. Diese Erfahrung hat sie motiviert, die Sprache zu lernen und durch Fortbildungen sowie Lehrgänge wichtige Qualifikationen im pädagogischen Bereich zu erlangen. Mit ihrem Wissen und Engagement als lizenzierte Sportmanagerin war sie ehrenamtlich im Sportbereich tätig und arbeitete parallel als Übungsleiterin für Senioren- und Gesundheitssport. Der Sport hat sie dabei ihr ganzes Leben begleitet. Schon seit ihrer Kindheit ist sie körperlich sehr aktiv und nahm an vielen sportlichen Aktivitäten teil. Ihre Leidenschaft für den Sport wollte sie auch im Erwachsenenalter weiterverfolgen. Der beste Weg, dies zu verwirklichen, war die Arbeit als Sportlehrerin. Sie studierte in Posen (Polen) an der Sportakademie Sport auf Lehramt und arbeitete danach acht Jahre als Sportlehrerin an einer Schule.
Am ersten Tag ihrer Lehrtätigkeit erhielt sie von einer älteren Lehrerin eine Willkommensgrußkarte mit dem Zitat: „Es ist am einfachsten, Begeisterung zu haben, wenn sie die Gefühle erfasst. Es sind nicht Fleiß und harte Arbeit, die uns weiterbringen, sondern Begeisterung, die Wunder wirkt.“ Diese Maxime begleitet sie seit vielen Jahren und ist der Antrieb, sich ständig zu verändern und zu verbessern.
Bogumila war immer eine vertrauensvolle Ansprechpartnerin für Kinder, Eltern und Kolleg*innen, die sie sehr schätzten und unterstützten. Sie hat viel positives Feedback erhalten. Seit 32 Jahren leitet sie Wassergymnastikkurse an verschiedenen Standorten in Berlin. Zudem arbeitete sie als Sozialpädagogin bei verschiedenen Trägern in der Erwachsenenbildung und Jugendhilfe.
Ihre beiden Töchter verfolgten ebenfalls sportliche Karrieren, unter anderem im Volleyball und Baseball, wobei sie sie stets ehrenamtlich unterstützt hat. Sie selbst war Leistungssportlerin – zuerst im Fechten, später im Schwimmen. Es war für sie unvorstellbar, eines Tages nichts mehr mit Sport zu tun zu haben.
Ende 2019 fand sie ihren Weg zurück zum Landessportbund Berlin (LSB) und gehört seitdem zum Team des LSB-Projekts „SPORTBUNT – Vereine leben Vielfalt!“. Sie unterstützt die Integration durch Sport, indem sie Vereine fördert, Netzwerke pflegt und Menschen mit ähnlichen Erfahrungen hilft, eine Ausbildung zu erhalten, Anschluss zu finden und sich zu integrieren.
Bogumila hat von Anfang an ihr Herz in diese Arbeit gesteckt. Sie ist dort, wo Hilfe gebraucht wird, und organisiert gerne gezielte Angebote für Menschen mit Fluchterfahrungen in den Unterkünften. Der Sport ist für sie ein wesentlicher Bestandteil des Lebens, den sie auch an ihre Töchter und mittlerweile an ihre Enkelinnen weitergibt. Ihre jüngere Tochter ist seit 18 Jahren als Betreuerin im Jugendsportcamp des LSB in Ahlbeck tätig, wo auch ihre beiden Enkelkinder seit drei Jahren regelmäßig teilnehmen.
Ursprünglich wollte Bogumila Architektur studieren, wie ihre Eltern, und bereitete sich im Gymnasium darauf vor. Doch in letzter Minute entschied sie sich für die Akademie für Leibeserziehung. Ihr Vater sagte damals: „Gut, ich werde eine Tochter Magister Hopsasa haben, aber da du dich so entschieden hast, wird es wohl richtig sein.“ Diese Entscheidung bereut sie nicht.
Vielleicht wird sie eines Tages unter den berühmten Menschen, die es im Leben zu etwas gebracht haben, einen ihrer ehemaligen Schüler wiedererkennen.